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NUB im urbanen Raum 2023 – Bienenfreundlicher (Schul-)Garten

#aus den Kursen

Im Kurs «Naturbezogene Umweltbildung im urbanen Raum 2023» des CAS Naturbezogene Umweltbildung sind verschiedene Blogbeiträge zu Umsetzungen des Themas «Lernen in der Stadtnatur» entstanden. Sie werden hier in diesem Format veröffentlicht.

Danke allen Autor*innen und Beteiligten.

Sara Dottori

Bienenfreundlicher (Schul-)Garten

Meine Motivation

In letzter Zeit höre ich immer wieder davon, dass es zu wenige Insekten gibt. Sei es die Nachricht über Igel, welche an zu insektenarmer Ernährung leiden. Bienen, für welche in den Städten die Wege von einer zur nächsten erholsamen Blume zu weit sind. Oder einfache Beiträge auf Facebook, welche danach fragen, wann man das letzte Mal die Autoscheibe gewaschen hat, weil zu viele tote Insekten daran klebten. Gerade beim letzten genannten Beispiel musste ich sagen: Stimmt, früher bei meinen Eltern war das immer wieder einmal ein Grund zum Auto waschen, gerade nach einer längeren Autofahrt. Seit ich selbst Auto fahre, hatte ich dieses Problem noch nie.

Wie viele andere Menschen mag ich die meisten Insekten und auch Spinnen nicht sonderlich. Jedoch ist mir sehr wohl bewusst, dass diese Tiere unverzichtbar für das gesamte Ökosystem sind, da sie wichtige Funktionen bei der Verbreitung von Pflanzen übernehmen, bei der Zersetzung von organischem Material beteiligt sind und natürlich auch vielen Lebewesen als Nahrung dienen. Daher wird mein Verlangen, ihnen helfen zu wollen, immer grösser. Ich kann nicht auf die ganze Welt Einfluss nehmen, aber ich kann auf meinem Balkon und später in meinem Garten dafür schauen, dass ich gute Lebensräume für Insekten und andere Tiere schaffe. Eine weitere Möglichkeit, um darauf Einfluss nehmen zu können, ist meine Rolle als Lehrperson. Deshalb habe ich mir als Ziel gesetzt, für meine Zweitklässler eine Veranstaltung zu diesem Thema vorzubereiten.

Durchführung

Durchführen möchte ich mit meiner 2. Klasse fünf Morgen zum Thema «insektenfreundliche Gärten» und dies auch auf Balkone und die Schulumgebung ausweiten. Exemplarisch für die Insekten wähle ich die Biene, da diese sehr bekannt und auch bei vielen beliebt ist. Zu einem späteren Zeitpunkt im Thema werde ich die Diskussion auch auf die anderen Insekten ausweiten, ja sogar auf Insektenfresser wie Igel und Vögel.

Es soll erarbeitet werden, wann eine Umgebung bienenfreundlich ist. Auch die Umgebung, wie die Gärten und Balkone sollen auf einem Spaziergang durchs Dorf genauer betrachtet und untersucht werden. Dabei diskutieren wir deren Bienenfreundlichkeit. Natürlich sollen die Kinder auch erfahren, warum es überhaupt wichtig ist, dass sich die Bienen bei uns wohl fühlen. Wir werden besprechen, nachspielen und entdecken, warum die Bienen wichtig für Pflanzen, Tiere und den Menschen sind. Auch einiges Sachwissen über den fleissigen Nektarsammler und den Unterschied zwischen Honig- und Wildbienen werden die Kinder kennenlernen. Als abschliessendes Projekt werden wir gemeinsam unseren Schulhausplatz etwas bienenfreundlicher gestalten.

Ziele

Meine Hoffnung ist es, dass die Kinder die Bedeutung der Bienen und den anderen Insekten auf unserer Welt nachvollziehen können. Ich hoffe, dass wenn sie verstehen, warum sie wichtig sind. Denn dann erkennen sie, dass die Insekten geschützt werden müssen und dass wir ihre Lebensräume erhalten sollen. Wenn auch nicht um der Insekten Willen, dann um den Willen der süssen, stacheligen Igel, welche sich von ihnen ernähren und die Kinder so lieben. Oder der sympathisch singenden Vögel, denen die Kinder gerne zuhören. Von mir aus schlussendlich auch nur, damit die Menschheit selbst weiterleben kann. Vielleicht geht das ein oder andere Kind nach Hause und überzeugt seine Eltern, dass es gerne etwas für die Bienen tun möchte. Bereits eine kleine Hilfe ist besser als gar keine.

Meine Erkenntnisse

Beim Erstellen dieses Unterfangens konnte ich viel Neues über Bienen lernen. Ich bin mir beispielsweise sicher, dass ich bereits auf meinem Balkon etwas für sie tun kann. Vorher wusste ich auch nicht, dass bereits viele der beliebten Küchenkräuter wie Basilikum, Thymian, Schnittlauch oder Oregano super für die Insekten sind. Die Bedeutung der Begriffe gefüllte und ungefüllte Blüten war mir ebenfalls neu. Doch jetzt kann ich sie verstehen und weiss etwas Neues, worauf ich mich beim Kauf meiner Blumen achten kann, um den Insekten eine Freude zu bereiten. Für mich war auch die Erkenntnis neu, dass es Bienen gibt, welche ihre Nester unter die Erde bauen. Damit zusammenhängend habe ich herausgefunden, dass viele der bedrohten Wildbienenarten bodennistende Arten sind und ihnen daher ein herkömmliches Insektenhotel gar nichts bringt. Und so habe ich zum ersten Mal von einem Sandarium gehört. Ich wusste nicht wirklich, was ich mir darunter vorstellen soll. Die Erklärung auf einer Seite fand ich unterhaltsam: Ein Aquarium ist voller Wasser und für Fische. Ein Sandarium voller Sand und ideal für Wildbienen.

Quellen

Netzwerk-Links

https://schulgarten.ch/

Auf der Seite findet man alles, was es braucht, um selber einen Schulgarten zu erstellen und kann auch professionelle Unterstützung anfordern. Auch gibt es viele grossartige Projekte, bei welchen man als Schule mitmachen kann. In Zusammenhang mit meinem Thema hat es mir vor allem dabei geholfen, Ideen für die Unterrichtsgestaltung zum Thema bienenfreundliche Gärten zu finden und es gibt auch Listen mit bienen-freundlichen Pflanzen.

https://bienen.ch/

Viele Lehrreiche Dinge über die Bienen, setzt sich mit den bedrohten Bienenarten auseinander und enthält Tipps zum bienenfreundlichen Garten. Eigentlich findet man dort alles rund ums Thema Bienen und kann sich auch für Weiterbildungskurse anmelden. Selbst Infos, Ideen und Material für Schulprojekte stellen sie zur Verfügung.

https://www.nabu.de/

Enthält sehr viel Sachwissen über Natur und eben auch über die Insekten und die Problematik des Insektensterbens.

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