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Erfa-Tagung 2017

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Lehrreich und gelungen – Erfa-Tagung ’17
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Naturbezogene Umweltbildung im Austausch mit Flüchtlingen

An die 100 Personen kamen am 23. September 2017 in Unterzollikofen und auf der Engehalbinsel zusammen: Umweltbildner*innen, Vertreter*innen von naturbezogenen Projekten mit Flüchtlingen, Referenten von der Schweizerischen Flüchtlingshilfe und unbegleitete minderjährige Asylsuchende.

Verständnis schaffen

Die zwei Referenten von der Schweizerischen Flüchtlingshilfe erzählten – auch anhand ihrer eigenen Geschichte – was für Bedürfnisse, Fragen und Notwendigkeiten flüchtende Menschen in der Schweiz haben. In der Podiumsdiskussion wurde intensiver mit einer möglichen Rolle der Natur und der Umweltbildung verknüpft.
Die zwei wesentlichen Punkte, waren:
  • Grundbedürfnisse müssen gesichert sein, damit sich Menschen überhaupt auf so etwas wie Naturerfahrung einlassen können. Sicherheit kommt vor allem, aber auch die Sprache lernen und Kontakt zur einheimischen Bevölkerung wurden immer wieder genannt.
  • Flüchtende Menschen bringen aus ihrer Heimat und aus ihrer Flucht ganz unterschiedliche Erfahrungen von Natur mit: Berge und Wald können sehr bedrohlich erlebt werden, das Kochen auf offenem Feuer wird mit Armut verbunden
„Heute mal wieder erfahren, wie schwierig es ist, keine Annahmen über die Wünsche und Bedürfnisse von anderen Menschen zu treffen. Und dass es dafür viele Anfänge und Geduld und Neugier braucht. Aber es lohnt sich!“ *

Angebote partizipativ entwickeln

Anhand von vorgestellten bestehenden Projekten, konnten sich die Teilnehmenden ganz in die Thematik vertiefen. In kleinen Gruppen erarbeiteten sie weiterführende Ideen – im Austausch mit Projektverantwortlichen und Flüchtlingen.

Damit die Diskussion so richtig in Fluss kam, fand der erste Teil davon am Vormittag in Bewegung statt: mit der Fährenfahrt über die Aare und in einem Walkshop über die Engehalbinsel.

„Natur ist ein hervorragendes Experimentierlabor für den interkulturellen Austausch auf Augenhöhe und ohne Grenzen.“

Es wurde deutlich, dass es gerade mit dieser Zielgruppe umso bedeutender ist, genau hinzuhören was die Bedürfnisse und der Hintergrund sind, um dann die Projekte ohne Vorurteile aufzubauen und gestalten zu können.

Zudem hat sich gezeigt, wie wichtig die Begegnung von Schweizern und Geflüchteten ist und dies möglichst regelmässig um Beziehungen aufbauen zu können.

Die Teilnehmenden zeigten sich bewegt und berührt, und es war ein grosses, vielseitiges Engagement spürbar.

„Integration findet mit der Begegnung statt. Die Natur bietet Raum dazu.“

Aus den Ergebnissen erarbeitet SILVIVA eine Sammlung von Kriterien für zielgruppengerechte Angeboten und Projekten mit Geflüchteten. Damit möchten wir die Teilnehmenden und weitere Interessierte Akteure der naturbezogenen Umweltbildung dazu animieren, eigene Projekte aufzubauen, zu erweitern oder Kooperationen mit Organisationen aus dem Flüchtlings- und Integrationsbereich zu suchen.

 

Lea Menzi, Stiftung SILVIVA

* Alle Zitate sind Rückmeldungen von Teilnehmenden, die sie zum Abschluss auf eine Postkarte an SILVIVA schreiben durften.

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