Rückblick auf die Tagung vom 16. Juni 2023
Forschung – Praxis – Entwicklung
Was kann Draussenlernen aus der Sicht von Forschung, Praxis und Lehre zur einer qualitativ hochwertigen Bildung im 21. Jahrhundert beitragen?
Dieser Frage gingen wir gemeinsam nach an einer Tagung mit zukunftsweisenden Inhalten. Im Zentrum steht dabei immer die Potentialentfaltung von Lernenden.
Draussenlernen: Konvergierende Evidenz
Dr. Cathy Jordan, Director of Leadership & Education, Institute on the Environment, University of Minnesota, Director of Research for the Children & Nature Network, Pediatric Neuropsychologist
Fördern Erfahrungen mit der Natur das Lernen? Es gibt immer mehr Belege dafür, dass Naturerfahrungen das akademische Lernen, die persönliche Entwicklung und den verantwortungsvollen Umgang mit der Umwelt fördern. Dieser Input überprüft die wissenschaftliche Evidenz für die Auswirkungen der Natur auf das Lernen. Acht lernfördernde Dimensionen werden vorgestellt, mit Blick auf den schulischen Kontext.
(pre-recorded Video)
Die richtigen Dinge richtig tun – Wie wir es schaffen, damit sich Schule positiv entwickelt
Kernaussagen:
- Wer ist überrascht, dass die Käfer und Bienen als Roboter im Klassenzimmer auftauchen, statt die Klassen bei den Käfern und Bienen?
- Wo bleiben die Teacher Leader in der Bildung nachhaltiger Entwicklung?
- Die Schulführung hat die zur Verfügung stehenden Ressourcen den Zielen der Schule auszurichten.
Wenn die Schulführung die geeignete Oberflächenstruktur ermöglicht, können die Unterrichtsteams die notwendige Tiefenstruktur in ihren Lernangeboten und in ihrer Lernbegleitung erzeugen.
Zum Weiterdenken:
- Wie verhält es sich mit unseren Gedanken, Zielen und Massnahmen in Bezug auf die Bildungsziele rund um die nachhaltige Entwicklung?
- Haben wir bei unseren Entscheidungen die fachbereichsübergreifenden und gemeinschaftsfördernden Projekte, welche aus den Herzen der Kinder und Jugendlichen entspringen, vor Augen?
- Schaffen wir es, dass Unterrichtskonzepte wie das «Draussenlernen» an Tiefenstruktur gewinnen?
Lernen mit und in der Lebenswelt der Schüler*innen
Daniel Jeseneg, Schulleiter Draussenschule Zeihen
Aus der eigenen Tür hinausgehen, kommt für eine Schule einem grossen Abenteuer gleich: Jedes Kind an der Schule Zeihen lernt, spielt und arbeitet einen Vormittag pro Woche draussen. – Trug die Schule Zeihen im Rahmen der Draussenschule anfänglich den Unterricht nach draussen in die Welt, geht sie heute die Sache von der gegenteiligen Seite an: Die Welt da draussen, wird zur Schule gemacht. Unterrichtsprojekte werden entlang der 4 Handlungsaspekten des NMG-Lehrplan aufgebaut: Die Welt wahrnehmen, sich die Welt erschliessen, sich in der Welt orientieren, in der Welt handeln. Beispiel Feuersalamander-Projekt: https://lnkd.in/eseBKNZ5 – Die „Draussenschule“ orientiert sich als Fördergefäss an unserm Fixstern (Vision), dem Fördergedanke. Dabei geht es um Potenzialentfaltung, Kompetenzerleben und Befähigung. Die Kinder sind verschieden und dürfen bei uns verschiedener werden (vergl. Remo Largo). Die Draussenschule leistet einen wichtigen Beitrag dafür. – Die „Draussenschule“ verdanken wir auch Wendepunkten, sich wechselnden Winden und Veränderungen in der Grosswetterlage: Kritik, Krisen und Schulreformen haben unser Draussenlernverständnis entscheidend geschärft. – Die „Draussenschule hat uns wunderbare Schätze beschert: echte Teamarbeit, eine lebhafte Beziehung zur Dorfgemeinschaft, die Wichtigkeit und Bedeutung von Eigenverantwortung und Handlungskompetenz.
Mitreden.
Austauschen.
Diskutieren.