Wir tun es selber, wir sehen es um uns herum bei Jung und Alt: wir verbringen immer mehr Zeit mit Laptop, Tablet und Handy. Unsere Arbeit und unser Austausch mit Menschen findet immer mehr in virtuellen Welten oder Innenräumen statt.
Stichworte wie Naturentfremdung oder Natur-Defizit-Syndrom machen die Runde. Aber stimmt das überhaupt? Sind wir Menschen nicht dazu geschaffen, uns mit Technik die Natur vom Leib zu halten?
Ist Bäume umarmen sinnvoller als Technikverherrlichung? Bambi-Syndrom besser als Shooter-Games? Indianer- und Naturromantik wirklich hilfreicher als flächendeckende dauernde Vernetzung?
Wir bei SILVIVA spielen nicht das eine gegen das andere, das Drinnen gegen das Draussen polemisch aus. Aber wir nehmen zur Kenntnis: Erfahrung und Wissenschaft zeigen immer klarer, dass Lernerfahrungen mit allen Sinnen in realen Naturräumen funktionieren. Menschen scheinen Naturbezug und Naturerfahrung in hohem Mass zu benötigen, um gut leben zu können.
Deswegen versuchen wir, Lernen in und mit der Natur so breit wie möglich zu fördern. Dieses Konzept ist seinerseits ein Teil von draussen lernen, einfach in Naturräumen.
Wir verstehen Lernen in der Natur breit: es gibt hier nicht eine richtige Form, sondern eine Vielfalt von Möglichkeiten, die an die jeweiligen Lernziele möglichst gut angepasst sein sollten. Allein schon draussen sein hilft, selbst wenn die Lektion von drinnen einfach rausgezügelt wird. Die Natur als Lernmaterial nutzen, sich in Naturphänomene vertiefen, oder Naturerlebnisse nutzbar zu machen, um grössere Fragen wie Klimawandel besser zu verstehen – solange es die Lernwirkung fördert, ist alles erlaubt.